Mein Abschlussprojekt

Zum Abschluss einer Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration gehört neben der schriftlichen Abschlussprüfung eine praktische Projektarbeit, die im Betrieb durchgeführt und in einer Dokumentation festgehalten wird.

Gegen Dezember letzten Jahres habe ich meine Kollegen im Rahmen unserer wöchentlichen Turnusbesprechung gefragt, ob sie einen Vorschlag für ein geeignetes Abschlussprojekt für mich haben. Nach einigen Tagen Bedenkzeit meldete sich mein Kollege Roger Paul bei mir, der bei uns im Bereich „Server“ zuständig ist.

Er erzählte mir, dass wir einen Server einsetzen würden, der per NFS (Network File System), ein Protokoll, das den Zugriff auf Dateien über ein Netzwerk ermöglicht, mehrere Fräsmaschinen in unserem Werkzeugbau und Tool Talents betreut. Diese Fräsmaschinen können sich über den Server ihre CNC-Programme laden, die sie zum Fräsen benötigen. Allerdings war uns nicht genau bekannt, welche Fräsmaschinen aktuell auf den Server zugreifen. Außerdem lief der Server über Windows XP, welches seit einiger Zeit nicht mehr mit Sicherheitsupdates versorgt wird, was dazu führt, dass das Betriebssystem sehr unsicher ist.

Er erzählte mir, dass der Server durch eine neue Lösung abgelöst werden muss, die unseren Sicherheitsvorschriften entspricht. Außerdem sollte der aktuell vom Server bereitgestellte NFS-Dienst weiterhin durch die neue Lösung betrieben werden. Zusätzlich sollen alle Maschinen, die künftig auf die neue Lösung zugreifen sollen, dokumentiert werden.

Das Ganze hat mir so gut gefallen, dass ich den Projektvorschlag angenommen habe. Somit ist Roger Paul zu meinem Auftraggeber geworden und ich konnte mit der Planungsphase beginnen.

Ich habe zusammen mit meinem Auftraggeber die genauen Projektziele definiert, habe ein Soll-Konzept erstellt, welches beinhaltete, wie ich in meinem Projekt vorgehen wollte und habe eine Kosten- und Ressourcenplanung aufgestellt.

Nachdem meine Planungsphase abgeschlossen war, habe ich mich mit meinem Auftraggeber abgestimmt und konnte mit der Durchführungsphase beginnen.

Zunächst galt es herauszufinden, welche für mich relevanten Dienste auf dem Server laufen, durch welchen Benutzer sie ausgeführt werden und welche Software installiert ist. Um das herauszufinden, habe ich mich remote auf den Server geschaltet und die entsprechenden Inforationen ermittelt und dokumentiert. Danach habe ich mit den Kollegen aus dem Werkzeugbau und Tool Talents gesprochen, um zu erfahren, welche Mitarbeiter auf die Fräsmaschinen zugreifen und ob der aktuelle Prozess ohne Störungen funktioniert.

Anhand dieser Informationen habe ich Anforderungen an meine neue Lösung zusammengetragen und infrage kommende Lösungen recherchiert. Aus meinen Lösungen habe ich mich letztendlich für die Installation eines virtuellen Servers entschieden, da dieser alle Anforderungen erfüllt hat und zudem sehr günstig für uns war. Ich habe den Server und die NFS-Software installiert und konfiguriert und habe alle Fräsmaschinen auf den neuen Server umgestellt. Da sich für die Anwender an ihrer Arbeitsweise nichts geändert hat, musste ich sie nicht gesondert schulen.

Nachdem wir alles ausgiebig getestet hatten, habe ich den alten Server heruntergefahren.

Abschließend habe ich noch Dokumentationen über die zugreifenden Maschinen und die Konfiguration des Servers erstellt, um später einen besseren Überblick über das System zu haben.

Nach Abschluss meiner Durchführungsphase habe ich das Projekt durch meinen Auftraggeber abnehmen lassen. Da er zufrieden mit dem Ergebnis war, war das Projekt für mich abgeschlossen.

Michel Hertwig

Fachinformatiker