Auslandssemester in Litauen
Mein Name ist Nicklas Dinges und ich bin seit Juli 2019 dualer Student bei Weber. Hier studiere ich in Zusammenarbeit mit der THM bzw. Studium+ Betriebswirtschaft mit der Fachrichtung Mittelstandsmanagement.
Für mich persönlich stand bereits zu Anfang meines Studiums fest, dass ich innerhalb meiner Studienzeit ein Auslandssemester absolvieren möchte. Die Aussicht darauf in einem fremden Land zu leben und insbesondere auch mal ein Leben außerhalb Deutschlands kennenzulernen reizte mich von Anfang an.
Hierzu war zunächst die Einholung von Informationen durch die Hochschule notwendig und anschließend eine erste Abstimmung mit meinem Partnerunternehmen Weber. Hat man der Hochschule einmal mitgeteilt, dass Interesse an einem Auslandssemester besteht, werden die Infos zu Partnerhochschulen, Finanzierung des Auslandsaufenthalts, Gegebenheiten zum Studium im Ausland etc. in studiengangübergreifenden Infoveranstaltungen mitgeteilt. Die wesentlichen Informationen gab ich an mein Partnerunternehmen Weber weiter und erkundigte mich nach der allgemeinen Einstellung des Unternehmens gegenüber einem Auslandssemester. Die für mich sehr erfreuliche Antwort war, dass Weber einem Auslandsaufenthalt im Studium grundsätzlich positiv gegenübersteht. Mit dieser Gewissheit konnten mehr und mehr Schritte eingeleitet, Formulare ausgefüllt und so das Vorhaben präzisiert werden. Für Weber macht es zwar keinen unmittelbaren Unterschied, ob die dualen Studenten ein Auslandssemester absolvieren oder nicht, da der Student sich in dem Zeitraum ohnehin an der Hochschule befindet, dennoch bin ich Weber überaus verbunden, mir hier den Weg geebnet zu haben und mir den Auslandsaufenthalt ermöglicht zu haben. Ebenso entsprach die Kurswahl vor Ort meinen persönlichen Wünschen, mit denen Weber vollkommen einverstanden war. An dieser Stelle möchte ich mich hierfür nochmals ausdrücklich bedanken.
Auch zeigt sich hier einer der wesentlichen Vorteile des dualen Studienmodels: finanzielle Unabhängigkeit. Ohne Weber als mein Partnerunternehmen, wäre ich nicht in der Lage gewesen meinen Auslandsaufenthalt zu finanzieren. Sehr wichtig im gesamten Verlauf zum Auslandsaufenthalt, war die stetige Rückkopplung zwischen Hochschule und Unternehmen, sodass jede Partei auf dem aktuellsten Stand gehalten wurde und ihre Sichtweisen, Anmerkungen etc. zeitgerecht mitteilen konnte.
Als Gastland entschied ich mich für Litauen, da mich dort die Natur und Umgebung sehr faszinierte, zusätzlich war der Transfer von hier aus in weitere osteuropäische und skandinavische Länder recht simpel. In Finnland habe ich beispielsweise die Polarlichter sehen und Temperaturen bis zu -31°C erleben können.
Als meine Entscheidung gefallen war, begab ich mich auf die Suche nach einer Unterkunft. Auf Empfehlung eines litauischen Studenten, den ich über Facebook kennenlernte, entschied ich mich für das universitätseigene Dormitory meiner Partnerhochschule VilniusTech im Ort Vilnius. Auch wenn hier der Standard keinesfalls hoch war, überzeugte mich neben dem guten Preis-Leistungs-Verhältnis und der günstigen Lage auch die Tatsache, dass hier viele Studenten untergebracht waren, die in der gleichen Situation waren wie ich. Aus Fremden wurden Freunde.
Vor jedem Semester, welche im Übrigen in Litauen von etwa Ende August bis Anfang Februar andauern, werden von der Gasthochschule Orientierungstage organisiert, die dazu dienen die Hochschule, die Stadt und andere Studenten kennenzulernen. Um den Einstieg und die Zeit vor Ort zu erleichtern, bekamen wir einen Mentor zur Seite gestellt, der bei Fragen zur Verfügung stand.
Nach den Orientierungstagen begann der Uni-Alltag und die Vorlesungen starteten. Coronabedingt fanden unsere Vorlesungen online statt, die Klausuren durften wir zum größten Teil jedoch wieder in Präsenz schreiben.
Die Studienzeit in Litauen war insgesamt intensiver als in Deutschland. Neben kleineren Tests wurden schon während der Vorlesungen Hausarbeiten und Präsentationen verlangt. Im Gegensatz zur Klausurenphase in Deutschland, fielen hier die „final exams“ jedoch simpler aus. Mir persönlich gefiel es besser das gesamte Semester zu lernen und Leistung erbringen zu müssen als den geballten Stoff am Ende des Semesters nachholen zu müssen.
Selbstverständlich darf auch das Leben neben der Uni nicht zu kurz kommen. Vilnius hat für eine Großstadt viele große Flächen und bringt viele Möglichkeiten, Zeit an der frischen Luft zu verbringen. So ging es für mich beispielsweise zum Kanu oder auch Ski fahren.
Aufgrund der geographischen Lage und der günstigen Flugverbindungen quer durch Europa, konnte ich während meines Aufenthalts in Litauen unter anderem auch Island, Finnland, Norwegen, Polen und den Rest des Baltikums besuchen.
Für mich war die Zeit in Litauen unglaublich schön und lehrreich. Ich habe eine Menge Menschen kennenlernen dürfen, die ich heute zu meinen Freunden zählen kann. Nach meiner Rückkehr besuchte ich bereits einen Freund in der Slowakei, im nächsten Monat steht bereits eine Reise zu einer Freundin nach Kroatien an.
Die Zeit hat mich definitiv geprägt und ich werde immer gerne an diese Zeit zurückdenken, da sie mich persönlich sehr weitergebracht hat.
Nicklas Dinges, dualer Student