Vorstellungsgespräch

Man hat schon lange auf eine Antwort gewartet und endlich ist es soweit. Nach dem Einstellungstest, oder vielleicht auch schon vor dem Test, kommt eine Einladung zum Vorstellungsgespräch.

Du führst bestimmt erstmal Freudentänze auf und bist froh, dass deine Bewerbung so gut gefallen hat (oder der Test gut war), doch dann kommen dir vielleicht die ersten Zweifel…was soll man anziehen, schaffe ich es pünktlich, was werden für Fragen gestellt und und und.

Doch keine Panik, das Vorstellungsgespräch ist gar nicht so schlimm, wie man es sich am Anfang ausmalt.

Wichtig sind eine gute Vorbereitung und dein Verhalten während des Gesprächs. Um dir die Angst ein bisschen zu nehmen und um dir bei der Vorbereitung zu helfen, führen wir nachfolgend ein paar Themen auf, die man vor und während dem Vorstellungsgespräch beachten sollte.

Die wichtigsten Regeln sind aber: Sei du selbst! Verstelle dich nicht und gehe nicht zu verkrampft an die Sache heran.

Was solltest du vor dem Gespräch beachten und wie solltest du dich vorbereiten?
Die nächsten Punkte können dir dabei helfen. Damit meine ich nicht unbedingt 5 Minuten vorher, sondern auch schon ein paar Tage vorher.

  • Du solltest gut ausgeruht sein
    Geh am Tag davor lieber einmal früher schlafen. Wer gut ausgeruht ist, kann sich viel besser konzentrieren.
  • Informiere dich über dir Firma und über den Ausbildungsberuf
    Informiere dich über die Firma auf deren Website oder bei Bekannten, die dort vielleicht arbeiten. Eine gute Vorbereitung ist alles, denn man wird dich vielleicht fragen, ob du weißt was die Firma herstellt und da sieht es natürlich immer besser aus, wenn man dazu dann etwas sagen kann.
  • Stelle dir Fragen zusammen, die du am Ende des Gespräches stellen kannst
    Schreibe dir Fragen auf, die du im Anschluss an das Gespräch gerne stellen willst (z.B.: Wo geht man zur Berufsschule…). Hierbei solltest du aber darauf achten, am Ende auch nur die Fragen zu stellen, die dir im Verlauf des Gespräches noch nicht beantwortet wurden.
  • Überlege dir, wo deine Stärken und Schwächen liegen
    Setze dich vorher zu Hause hin und überlege, wo du deine Stärken und Schwächen hast (hierfür kannst du ja auch z.B. deine Freunde um Hilfe bitten), denn auch wenn diese Frage nicht ganz leicht zu beantworten ist, wird sie dennoch oft gestellt. Auch im späteren Berufsleben wird dir das weiterhelfen, denn nur wenn du deine Stärken und Schwächen kennst, kannst du sie verbessern.
  • Sei pünktlich zur verabredeten Zeit da
    Schau dir vorher genau die Strecke an, die du fahren musst. Wenn du mit Zug oder Bahn kommst, dann informiere dich, wann diese fahren und rechne ein paar Minuten Verzögerung mit ein.
    Es ist besser, wenn man 5 Minuten früher da ist, als 5 Minuten zu spät.
    Allerdings sollte man auch nicht viel zu früh in der Firma sitzen.

Wenn du noch nie bei der Firma warst, dann fahre doch das Wochenende vor deinem Gespräch mal dort vorbei, schaue dir den Weg an, den du nehmen musst und probiere aus, ob du die Firma auch findest.
Nichts ist schlimmer, als wenn du 30 Minuten vor deinem Gespräch voller Panik durch die Gegend rennst und die Firma nicht findest, denn dann machst du dir nur unnötig Stress, was sich wiederum negativ auf dein Vorstellungsgespräch auswirken kann.

  • Übe doch mal ein Vorstellungsgespräch
    Frag ein Familienmitglied oder jemanden aus dem Freundeskreis, ob er mit dir ein Vorstellungsgespräch durchführen kann.
    Das wird dir erstmal ziemlich komisch vorkommen, vielleicht nimmst du es nicht ganz ernst, oder es ist dir peinlich vor deinen Eltern die Fragen nach deinen Schwächen zu beantworten, aber dieses Gespräch wird dir helfen. Denn auch beim richtigen Gespräch ist die Situation komisch, vor allem, wenn es dein erstes Vorstellungsgespräch ist.
    Auch kann es sein, dass in so einem Testlauf Fragen aufkommen, über die du dir noch gar keine Gedanken gemacht hast. Diese können dir dann beim richtigen Gespräch helfen.
    Schreibe dir deine Antworten auf, denn manchen Menschen hilft es, noch einmal alles aufzuschreiben.
  • Schaue dir deine Bewerbungsunterlagen nochmal an
    Schaue dir auch deine eigene Bewerbung nochmal gut an. Was hast du bei den Hobbys geschrieben, oder wie waren nochmal meine Noten auf dem Zeugnis?
    Es kann sein, dass die Firma explizit nach Sache aus deiner Bewerbung fragt, warum waren die Noten so, was machst du gerne in deiner Freizeit oder sie haben in Ihrer Bewerbung geschrieben, dass…? Wenn du deine Bewerbung gut kennst, kannst du auch die Fragen schnell und ohne langes überlegen beantworten.
  • Achte auf deine Kleidung (nicht zu schick, aber auch nicht in „Lumpen“ kommen)
    Du solltest versuchen, dich dem Beruf oder der Firma entsprechend anzuziehen. Bei einer Bank hat man was anderes an, als wenn man sich als Bäcker bewirbt.
    Informiere dich einfach vorher, was zu deinem Ausbildungsberuf passen könnte und frage Freunde/Bekannte, die vielleicht bei der Firma arbeiten, was denn dort so getragen wird, oder was generell in diesem Berufsbild getragen wird.
    In allen Fällen solltest du darauf achten, dass du ein gepflegtes Äußeres aufweist, denn auch ein zerknittertes Hemd, matschige Schuhe usw. machen keinen sonderlich guten ersten Eindruck.
  • Nimm dir einen Block und einen Stift mit
    Ja, ich weiß, die wenigsten machen das vielleicht, aber so hast du z.B. die Fragen parat, die du dir vorher für dein Gespräch überlegt hast und kannst dir eventuell auch wichtige Antworten/ Infos notieren.

Hier noch ein paar Dinge, die du während dem Vorstellungsgespräch beachten solltest:

  • Freundlich sein
  • Hände aus den Taschen nehmen
  • Kein Kaugummi kauen
  • Konzentriert sein und gut zuhören
  • Auf die Körperhaltung achten (z.B. nicht „im Stuhl hängen“)
  • Blickkontakt halten, aber nicht anstarren
    Wenn dir nicht wohl dabei ist, deinen Gesprächspartner anzuschauen, dann kannst du dir auch einen Punkt hinter/über deinem Gesprächspartner suchen.
  • Nicht zu verspannt sein, locker bleiben

Welche Fragen sind problematisch oder unzulässig?

  • Vorstrafen
    Ausnahmen hierbei sind Stellen als Kraftfahrzeugfahrer, hier darf gefragt werden, ob du schon mal wegen zu schnellem Fahren bestraft wurdest oder z.B. wenn man sich auf eine Stelle bewirbt, wo man die Kasse verwaltet, dann darf auch nach Verurteilungen/Vorstrafen wegen Diebstahles gefragt werden.
  • Krankheiten
    Ausnahme: Der Arbeitgeber darf nach dem Gesundheitszustand fragen, wenn die Stelle mit schwerer körperlicher Arbeit verbunden ist.
  • Behinderungen
  • Schwangerschaft
  • Sind Sie Mitglied einer Gewerkschaft?
  • Welcher Partei gehören Sie an?
  • Welcher Glaubensrichtung gehören sie an?

Einstellungstest

Es ist so weit, du hältst die Einladung zu einem Einstellungstest in der Hand. Ist es vielleicht dein erster Einstellungstest?
Vielleicht denkst du dir, alles easy, das kriege ich doch locker hin oder du hast ein bisschen Angst, weil du nicht weißt, was auf dich zukommt oder weil du dich nicht richtig vorbereitet fühlst.

Alles kein Problem, du darfst nur nicht zu verkrampft an die Sache ran gehen.

Jetzt denkst du dir, ja, ja, alles schön und gut, aber wie soll ich mich auf so einen Test vorbereiten, damit das nicht in die Hose geht?

  • Mache einen Übungstest. Im Internet findest du viele Seiten, die solche Tests anbieten.
  • Informiere dich über das aktuelle Tagesgeschehen und halte dein Allgemeinwissen fit.
  • Informiere dich über das Berufsbild, denn es gibt auch Tests, wo fachspezifisches Wissen abgefragt wird.
  • Probiere dich an Konzentrationstest, an Zahlenreihen und und und.

Ganz wichtig ist es aber, dass du dir bewusst machst, dass du z.B. bei den Konzentrationstests gar nicht alle Aufgaben schaffen kannst. Bewahre die Ruhe und löse die Aufgaben in deinem Tempo. Es ist besser, du hast weniger Aufgaben erledigt, aber dafür richtig, als viele Aufgaben mit mehr Fehlern.

Doch was ist, wenn du alle Tipps von oben beherzigt hast, wenn du dich informiert hast und schon viele Übungstests gemacht hast, aber du bei Prüfungen immer einen Blackout bekommst? Wenn du vor solchen Prüfungssituationen Angst hast?
Brauchst du nicht!

  • Da du ja schon einige Tests zuhause gemacht hast, kennst du verschiedene Aufgaben und weißt auch, was dabei zu tun ist. Sie sind nicht neu für dich, darum hast du einen Vorteil.
  • Bekommst du trotzdem während dem Test einen Blackout, dann leg doch mal den Stift zur Seite, atme tief durch und entspanne dich für 2-3 Minuten. Durch das Atmen bekommt dein Gehirn neuen Sauerstoff und durch die kurze Pause kannst du neu an die Sache heran gehen. Danach sollte es dir wieder etwas leichter fallen weiter zu machen.
  • Sei konzentriert bei der Sache und lese dir die Fragestellungen gut durch.
  • Selbst, wenn du nicht der Beste im Test bist, kannst du trotzdem noch durch ein eventuelles Vorstellungsgespräch punkten.

Wir hoffen, wir konnten dir mit diesen kleinen Tipps und Anregungen etwas weiterhelfen und dir die Angst vor dem Einstellungstest ein bisschen nehmen.

Hier noch ein paar letzte Tipps, die sowohl beim Vorstellungsgespräch als auch beim Einstellungstest wichtig sein könnten:

  • Du solltest gut ausgeruht sein
  • Informiere dich über dir Firma und über den Ausbildungsberuf
  • Sei pünktlich zur verabredeten Zeit da
  • Achte auch hier auf deine Kleidung (Wenn du in Jogginghose kommst, dann wird das unangenehm auffallen)