Mitte August letzten Jahres fing für uns die Berufsschule an. In den ersten Wochen haben wir die anderen Schüler und die Lehrer besser kennengelernt und organisatorische Dinge besprochen, der Einstieg in den Lehrstoff begann erst später, nachdem wir uns alle besser kennengelernt hatten. Unser Unterricht ist in Lernfelder gegliedert, diese sind wiederum in verschiedene kaufmännische Bereiche geteilt wie beispielsweise Geschäftsprozesse, Buchführung, Kosten- und Leistungsrechnung und Beschaffung. Nebenfächer wie Deutsch und Englisch gehören ebenfalls dazu. In Deutsch haben wir Excel und die dazugehörigen Formeln und Funktionen besser kennengelernt, der Englischunterricht war darauf spezialisiert, dass wir unser Business Englisch verbessern, um professioneller mit beispielsweise externen Kunden kommunizieren zu können. Unterricht hatten wir zwei Mal pro Woche; an einem Tag ging es nach der Schule nochmal in den Betrieb und am zweiten Tag durften wir bereits nach dem Unterricht nach Hause fahren.
Doch dann kam Corona. Im März wurde beschlossen, dass die Schüler erst einmal für unbestimmte Zeit nicht mehr in die Schule kommen sollen. Somit begann auch für uns das Home-Schooling. Wir bei Weber durften einen Berufsschultag zu Hause bleiben, um dort die Aufgaben zu erledigen zu. Den zweiten Tag haben wir im Betrieb verbracht, durften aber von 8-12 Uhr ebenfalls Aufgaben für die Berufsschule bearbeiten. Die meisten Lehrer haben regelmäßig Aufgaben auf Iserv, unserem Schulserver, hochgeladen, die wir später zur Abgabe zurückschicken mussten. In Lernfeld 4 (Kosten- und Leistungsrechnung) haben wir häufig Microsoft-Team-Besprechungen mit unserem Lehrer gehalten, damit wir wenigstens einen kleinen Teil von unserem Schulalltag zurückbekommen und sie uns Vorgehensweisen erklären, und wir Aufgaben besprechen konnten. Des Weiteren kann man sagen, dass man im Home-Schooling natürlich nicht so viel lernen konnte wie in der Schule. Man musste sich den Stoff teilweise selbst aneignen, was sich vor allem für die Schüler ohne Vorkenntnisse schwer gestaltet hat. Zwei Wochen vor Beginn der Sommerferien durften wir wieder in die Schule. Wir haben die bearbeiten Themen der letzten Wochen und Monate noch einmal durchgesprochen und Fragen geklärt. Ebenfalls wurden die Zeugnisnoten besprochen. Dann waren die zwei Wochen Schule auch schon um und somit auch das erste Berufsschuljahr.
Meiner Meinung nach war das erste Halbjahr ein schönes Lehrjahr ohne großartige Probleme. Wir haben uns in der Klasse alle gut untereinander verstanden und auch im Unterricht bin ich gut mitgekommen. Bei Fragen wurde einem immer direkt geholfen und man stand nie alleine da. Das Home-Schooling hatte seine Vor- und Nachteile, doch dies scheinen wir -hoffentlich- erfolgreich überwunden zu haben.
Lisa Becker – Industriekauffrau im 1. Lehrjahr